Red Bull Bomb The Line 2013 – Highlight-Clip der DC Wildcard Session Hamburg

23. Mai 2013   14:22  -  Johannes Gausepohl

,,Second Try Sunday war das Motto bei der ersten DC Wildcard Session in der Hansestadt Hamburg. Nachdem die ursprüngliche Session am Samstag aufgrund von Regen abgesagt werden musste, wurde sie am Sonntag nachgeholt. Und das Warten hat sich gelohnt. In drei 30-Minuten-Heats schenkten sich die 30 Starter nichts und kämpften um die drei Wildcards, die es bei der ersten DC Wildcard Session nahe der Reeperbahn zu holen gab. Nach knapp drei Stunden standen die ersten drei Namen fest, die sich eine Wildcard verdienen konnten und damit bei Red Bull Bomb the Line 2013 am 3. Juli in Berlin dabei sein werden. Mit massiven Lines schafften es Vladik Scholz, Louis Taubert und Dardan Sabovic aufs Treppchen und zeigten mit 27 weiteren Startern den Zuschauern, Alsterfischern und Ausflugsboot-Passagieren, wie modernes Skateboarding heute auszusehen hat – schnell, stylisch und konsistent. Mehr Informationen und Anmeldung zu den zwei verbleibenden DC Wildcard Sessions unter: www.redbull.de/bombtheline.

Es liegt an der Natur des Spots, dass an Hamburgs bekannten Baumwall-Achtern ab und zu mal ein Board im Wasser landet – immerhin trennt nur ein Geländer das Stufenset von der Alster. Fast wäre auch der erste Stop der DC Wildcard Sessions für Red Bull Bomb the Line ins Wasser gefallen: Eine hartnäckige Regenfront über der Hansestadt machte eine Session am Samstag unter freiem Himmel unmöglich. Also wurde der erste Stop der DC Wildcard Session um einen Tag auf Sonntag, den 19. Mai verschoben. Bei 12 Grad, leichtem Wind und grauem Himmel blieb es trocken und die 30 Starter konnten endlich in drei Heats á zehn Fahrern antreten, um sich drei von insgesamt neun Wildcards für das Main-Event von Red Bull Bomb the Line am Berliner Kulturforum zu verdienen.

Dreißig Minuten hatten die zehn Fahrer in jedem Heat, um die bestmögliche Line einzutüten und damit ein Ticket für Berlin zu lösen. Das grundlegende Prinzip von Red Bull Bomb the Line blieb natürlich unverändert: Eine Line zählt nur dann, wenn alle Obstacles mitgenommen werden. Deshalb nutzten einige Starter die ersten Minuten des Heats zunächst, um sich auf den Spot und die Obstacles einzugrooven und nahmen die Fünfer-Hubba zu Beginn und das Flatrail in der Mitte mit ihren Basictricks mit, um sich dann an den bekannten Achtern zu versuchen. Nicht so Mack McKelton: Der 27-jährige Berliner flog direkt zum Auftakt per Ollie Airlines in den Roll-in und sorgt so für das erste spektakuläre Highlight des Tages. Während Alex Mizurov mit Frontside Smithgrind an der Hubba, Treflip im Flat, Crooked Grind am Flatrail und einem absolut cleanen Hardflip an den Achtern die bis dato beste Line im ersten Heat verhaftete, strömten immer mehr Zuschauer an die Schaartorschleuse. Skate-Fans und Passanten säumten die Promenade und die Binnenalsterbrücke, feierten gestandene Lines gebührend ab und bildeten so das Publikum für die erste von drei DC Wildcard Sessions.

Der zweite Heat begann wie auch der erste mit einer Vorstellungsrunde, bei der die Starter nacheinander ihre erste Line versuchten, bevor der Betrieb ins beliebte Jam-Format überging. Louis Taubert und Vladik Scholz starteten beide im zweiten Heat und schätzen das Jam-Format. Louis war schon bei Red Bull Bomb the Line 2012 dabei: ,,Ich kenne das Format schon aus Berlin und finde es cool! Man hat eine halbe Stunde Zeit und das reicht auch.“ ,,In einer Jam-Session kann ich auf jeden Fall besser skaten als in einem Contest-Run im Skatepark“, erklärte Vladik und stellte das direkt mit seiner ersten gestandenen Line unter Beweis: Kickflip 50-50 an der Hubba, Switch Lipslide am Flatrail und seinen Signature-Nollieflip als Krönung an den Achtern – Bolts, selbstverständlich. Spätestens jetzt zog das Tempo noch einmal spürbar an. Louis zauberte den besten Flatrail-Trick des Tages über die Stange und empfahl sich mit seiner Line direkt für die vorderen Plätze: Backsmith an der Hubba, Bigspin Frontside Bluntslide am Flatrail und eine saftige Treflip-Bombe zum Schluss. Dafür gab’s anerkennende High-Fives von den Mitstreitern. Doch der zweite Heat hatte es in sich: Dardan Sabovic mit seiner Backside 180 Fakie Nosegrind, Switch Frontside Boardslide und Fakieflip-Line und Vladik, der sich mit Frontside Bluntslide an der Hubba, Smithgrind am Flatrail und einem Bilderbuch-Nollie-Backside-Heelflip noch einmal selbst übertraf, machten es alles andere als eindeutig, wer die Wildcards mit nach Hause nehmen würde.

Im dritten und letzten Heat war es vor allem ein einzelner Trick, der die Menge jubeln lies. Kiel-Unit-Representer Malte Krahe nagelte an den Achtern einen Laserflip first try aufs Parkett, während Adrian Judt zwischendurch Wallrides in seine Lines einbaute. Gegen 16.30h waren die drei Jam-Heats vorbei, nachdem gegen Ende nochmal jeder Starter aufs Gaspedal trat. Schließlich landete Vladik Scholz mit seiner Line und extrem knappen drei Punkten Vorsprung vor Louis Taubert, Dardan Sabovic machte Bronze klar. Die knappe Entscheidung nahm Louis sportlich: ,,Drei Punkte hinter Vladik? Ist knapp! Aber ich gönn’s ihm! Ist ja ’n Kumpel!“ Und auch Vladik sah es gelassen: ,,Louis hätte ich es auf jeden Fall auch gegönnt! Der hat einen richtig krassen Trick am Flatrail gemacht!“ Dardan war derweil selbst überrascht: ,,Mit dem dritten Platz hätte ich im Vorfeld nie gerechnet, das Level hier war echt hoch!“ Alle drei haben damit ihr Ticket für Berlin in der Tasche.

Top 3 Lines:
1. Vladik Scholz

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