Der Bericht, die Results und Videos vom World Skateboarding Tour Cup in Kitakyushu, Japan, sind da!

Nanami Onishi eröffnete den Wettkampf mit ihrer gewohnten Energie und gab damit den Ton für den Rest des Wettbewerbs an. Sie konnte zwar nur ihren ersten Lauf fehlerfrei absolvieren, zeigte aber einen Backside 50-50 Kickflip Out, der ihr den fünften Platz in ihrem ersten WST-Finale einbrachte. Sie hat sich seit ihrem Auftritt in Italien im vergangenen Juni deutlich verbessert, und das ist eine vielversprechende Entwicklung.

Die größte Achterbahnfahrt des Tages erlebte die Australierin Chloe Covell. Sie ging mit fünf Punkten Rückstand in die Best-Trick-Wertung und wirkte gestresst, nachdem zwei Läufe an kleinsten Hindernissen gescheitert waren und ihr letzter Lauf die Zeit ausging. Nachdem zwei weitere Trickversuche fehlgeschlagen waren, forderte sie die volle Aufmerksamkeit des Publikums und antwortete mit einem perfekten – und ich meine wirklich perfekten – NBD Frontside Bluntslide Bigspin Out auf einem Handrail. Dieser spektakuläre Trick katapultierte sie vom letzten Platz auf den dritten Rang und löste eine Welle der Erleichterung aus, die ihren Tag und die ganze Woche veränderte.

Auch die Chinesin Yuanling Zhu, eine Switchstance-Expertin, feierte ihr Debüt im WST-Finale. Sie zeigte in ihrer Best-Trick-Sektion einen Switch Frontside Nosegrind, einen Trick, der zuvor auf der Tour nur von Nyjah Huston, dem erfolgreichsten Skateboarder der Neuzeit, zu sehen war. Ihre erfahrenere Landsfrau Chenxi Cui konnte in ihren drei Versuchen keinen Best Trick landen. Dennoch deutet die Teilnahme zweier Chinesinnen an einem WST-Finale auf eine positive Entwicklung für China in dieser olympischen Disziplin hin.

Die beeindruckendste Newcomerin des gesamten WST Kitakyushu World Cups war die Koreanerin Jiyul Shin. Sie kam als unbeschriebenes Blatt und verpasste das Podium nur um weniger als einen Punkt, nachdem sie in einem einzigen 45-Sekunden-Lauf einen Frontside Bluntslide Shove It auf einem Handrail, einen Kickflip Backside Lipslide auf einem Rainbow Rail über einen fast zwei Meter hohen Gap und einen Tailslide to Fakie auf einem Hubba Ledge zeigte. Unglaublich! Die ersten beiden Plätze gingen an die überragende Yumeka Oda, die bereits 2023 in Tokio triumphierte und hier mit zwei perfekten Läufen und ihrem charakteristischen Kickflip Frontside Feeblegrind auf dem Handrail noch einmal deutlich besser aussah. Das reichte für einen komfortablen zweiten Platz mit vier Punkten Vorsprung vor Chloe Covell. Doch die Ausnahmetalent Ibuki Matsumoto, die erst im März 2024 bei der WST Dubai in die Tour eingestiegen war, schnappte ihr den Sieg mit einem der besten Tricks aller Zeiten vor. Vor ihrem letzten Trickversuch heizte sie dem Publikum ordentlich ein und zeigte dann vor der vollbesetzten Kitakyushu Messe einen Kickflip Nosegrind, bei dem man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Überwältigt von ihrer Leistung, weinte sie über ihren ersten, aber ganz sicher nicht letzten WST-Sieg. Sie sollte endlich Profi werden – sie hat das Zeug dazu!

Der Herrenwettbewerb endete mit einem japanischen Dreifachsieg, der aber auch durch die Teilnahme von drei WST-Finaldebütanten bemerkenswert war: dem Brasilianer Wallace Gabriel, dem Peruaner Deivid Tuesta und dem Koreaner Juni Kang. Letzterer schien auf dem besten Weg zum Sieg, bevor ihn seine gewohnte Konstanz im Laufteil gleich dreimal verließ und er zur Halbzeit deutlich zurückfiel. Südamerika war stark vertreten: Giovanni Vianna zeigte sowohl einen kompletten Lauf als auch einen Caballerial Fakie Nosegrind, als es darauf ankam, und Matias Dell Olio nutzte sein Talent und sein Repertoire optimal und sicherte sich den vierten Platz. Den verdienten dritten Platz belegte der wiedererstarkte Yukito Aoki, der nach zwei vorherigen Finalteilnahmen im entscheidenden Moment sein ganzes Können abrufen konnte. Nollie gelang nach einem missglückten ersten Versuch ein Bigspin Heelflip to Backside Lipslide, der ihm den dritten Platz einbrachte, mit dem er sehr zufrieden sein kann. Hoffentlich kann er darauf aufbauen und 2026 gestärkt zurückkehren. Der ehemalige Sieger Kairi Netsuke zeigte eine herausragende Leistung und ging als Führender in den Best-Trick-Wettbewerb. Mit einem Heelflip Backside Tailslide Bigspin Out (!) sicherte er sich den zweiten Platz, nachdem er bis zum letzten Trick des Tages in Führung gelegen hatte.

Auf die Frage von gestern – ist Sora Shirai in so vielen Bereichen zu gut, um geschlagen zu werden? – schien die Antwort „Nein“ zu lauten, nachdem er bei seinem zweitbesten Trickversuch schwer gestürzt war und es so aussah, als würde er das Finale verpassen. Doch dann kam der Meister und schaffte es irgendwie, mit dem letzten Versuch noch einmal einen „Sora-Move“ hinzulegen und einen Alley-Oop Backside Ollie to Fakie 5-0 auf dem Hubba zu landen, um seinen Landsmann mit weniger als einem halben Punkt Vorsprung zu überholen. Während alle Skateboarder, die am heutigen Finale teilgenommen haben, zu Recht Lob verdienen, gebührt dem japanischen Trainerteam eine besondere Erwähnung. Sie schaffen es immer wieder, aus über einem Dutzend talentierter Skater an jedem Stopp das Beste herauszuholen.

Wir möchten diesen wunderbaren Saisonabschluss 2025 mit einem herzlichen Dankeschön an alle in Kitakyushu abschließen, die diesen WST-Stopp zu einem so fantastischen Erlebnis gemacht haben. Wenn Sie uns wieder einladen möchten, kommen wir jederzeit gerne zurück!